Pressestimmen

Fantasiewelten
Im bunten Reigen der berührenden Stücke wechselten sich Traurigkeit (East Circle) und Witz (Joking Barber), Klassik (No more Tears) und Jazz (Concerto for Cello and Band), Dramatik (Moon Choral) und Tanz (Ballroom Tango). Diese kaleidoskopische Variabilität unterstrich den Fantasienamen Saltacello, eine Wortschöpfung aus „springen“ und „Cello“. Saltacello könnte man somit auch als eine eigentümliche Stilrichtung, einen Mix aus verschiedenen Musikelementen auslegen, in dem vertraute Motivfetzen oder Kompositionstechniken und -formen kurz aufflammen und gleich erlöschen, wobei das Cello als Mittelpunkt eine Konstante bildet. Charakteristisch für Saltacello ist die ausgeprägte Fähigkeit, rätselhafte, poetisch durchleuchtete Stimmungen entstehen zu lassen (wie im Trio für Cello, Saxofon und Klavier), dabei den Zuhörer fast an der Hand zu nehmen und wie ein Kind mit in eine Fantasiewelt zu führen.
Schwarzwälder Bote

Virtuos gebautes Geflecht von Musik
Vom ersten Moment an war man gefangen in der bezaubernd schönen Welt aus Tönen und Klängen des Quintetts Saltacello. Eine mit kräftig leuchtenden Farben umgearbeitete Fassung von Also sprach Zarathustra zog einen sofort hinein in ein virtuos gebautes Geflecht von Musik der allerschönsten Art, die viel Würze aus fernen Ländern enthielt, aus Korea vor allem, wo Saltacello bei mehreren umjubelten Tourneen traditionelle Musik aufgelesen hat, um sie im eigenen Stile wiederzugeben. Ein eindeutig argentinisches Lehnstück war dagegen der vom Cello mit melancholischer Eleganz geführte Ballroom Tango.

Peter Schindler strahlte an den Tasten mit Klarheit und Feingefühl. Sein Bruder Wolfgang entführte mit großer Innigkeit das Cello aus den Gemächern der Klassik in neue Sphären, wo sich die Saiten mal tänzelnd, mal traurig, mal forsch, mal flehend streichen und zupfen ließen. Peter Lehel bewegte sich auf dem Saxophon wendig über verschlungene Pfade in entlegene Winkel oder mit Bassklarinette bis in moderige Tiefen. Mini Schulz war eins mit seinem Kontrabass, mit dem er bei einem Solo bewies, dass man mit Tönen malen kann, Pinselstrich für Pinselstrich. Markus Faller schaffte es, unaufgeregt mit nur zwei Händen und zwei Füßen alle sieben Resonanzflächen seines Triebwerks gleichzeitig in Gang zu halten. Von Yellow Cello, der Beschreibung eines Musiker-Albtraums voller Schrecken, über Sahara Sunrise, wo Berbertrommel, Cello und Saxophon einen Sonnenaufgang illustrierten, und über einen „jazzigen Mittelteil“ spannte sich das kurzweilige Konzert bis zum comic-artigen Aufeinandertreffen von Bär, Maus und Foxtrott.

Badische Neueste Nachrichten

Überzeugende Mischung
Zum einen ist das musikalische Konzept Peter Schindlers sehr spannend. Er verbindet klassische Elemente mit Jazzharmonien, kombiniert Formtreue mit gegenläufigen Rhythmen, wobei in seinen kammermusikalisch durchkomponierten Themen die lateinamerikanische Populärmusik breiten Raum einnimmt. Kurzum, die Musik von Saltacello ist eine überzeugende Mischung ganz unterschiedlicher Stilrichtungen, was auch im Ablauf des Konzerts deutlich wird: Wann hört man in einem Jazzclub schon einmal dreisätzige Suiten? Zweites Plus: Für die Umsetzung dieses Konzepts ist die Besetzung des Quintetts geradezu ideal.

Um ein Beispiel zu nennen: Bei Sahara Sunrise stellten Peter Lehel und der Cellist Wolfgang Schindler das Thema unisono vor, das dann zusammen mit dem Klavier harmonisch entfaltet wurde. Mini Schulz am Bass sorgte zusammen mit Markus Faller am Schlagzeug für das rhythmische Fundament, und so addierte sich das alles zu einem unverwechselbaren Klangerlebnis.
Badische Neueste Nachrichten

Tanzendes Cello
Saltare ist lateinisch und bedeutet tanzen oder springen. Von dem Namen Saltacello sollte man demzufolge ein tanzendes Cello erwarten. Bei dem Ensemble, das sich so nennt und am Samstagabend das Publikum des Festivals Mitte Europa begeisterte, steht tatsächlich das Cello im Mittelpunkt. Und das, obwohl es sich um ein Jazz-Ensemble handelt. Aber auch wieder nicht. Ensemblegründer Peter Schindler (Klavier) und seine Kollegen Wolfgang Schindler (Cello), Peter Lehel (Saxofon), Mini Schulz (Kontrabass) und Markus Faller (Schlagzeug) haben mit ihrer Musik vielmehr einen ganz eigenen Stil gefunden. Eine Musik, in der sich Jazz-Elemente mit klassischen Partien und Latin-Rhythmen verbinden; ihren individuellen Klang erhält sie durch asiatische Harmonien, die die Fünf von ihren Gastspielreisen aus Südkorea und China mitbringen. Ihre Musik nimmt den Zuhörer mit auf eine (Fantasie-)Reise.

Es sind fast ausschließlich Kompositionen von Peter Schindler, die das Repertoire von Saltacello bestimmen, angereichert mit dem einen oder anderen koreanischen Lied, das Schindler für die Band nach Maß zurechtgeschneidert hat. Chansons ohne Worte nennt er seine Stücke, und Texte wären in der Tat überflüssig. Saltacello malt mit seiner Musik Bilder und Stimmungen, die Lieder sprechen für sich selbst. Das verwundert nicht mehr, wenn man weiß, dass der Komponist häufig für Bühnen-, Hörspiel-, Film- und Kinderliederproduktionen arbeitet. Ganz greifbar, ja plastisch werden da Titel wie Yellow Cello (der Albtraum vom Instrument, das ein Graffitisprüher verunstaltet), wie Marathon Man oder etwa die witzig-lautmalerische Zugabe The Bear and the Mouse and the Foxtrot: Hier dreht die Maus so manche Kapriole, während der Bär gemütlich, aber beschwingt vor sich hin trottet.

Zum Leben erweckt werden diese Bilder aus purer Musik von exzellenten Musikern, die sämtlich Meister ihrer Instrumente sind. Allen voran der Cellist Wolfgang Schindler, Co-Solist der Duisburger Philharmoniker und an der Deutschen Oper am Rhein, der mit dem kongenialen Saxofonisten Peter Lehel mal als harmonierender Duopartner, mal als Gegenpol in Erscheinung tritt. Wenn Wolfgang Schindler die Saiten seines Instruments bearbeitet, sie streicht, zupft, ja sogar schlägt, ist nicht nur der ganze Kerl in Bewegung, da tanzt es wirklich, das Cello.
Frankenpost

Beifallsstürme
Komponist Peter Schindler lässt die unterschiedlichsten Musikrichtungen fließend ineinander übergehen. Neben dem Jazz als Fundament gibt es viele kammermusikalische Momente und hörbare Einflüsse aus Südamerika. Vor allem aber hat Schindler Eindrücke mehrerer Koreareisen reizvoll einfließen lassen. Immer wieder rissen vor allem Cellist Wolfgang Schindler und Saxophonist Peter Lehel mit ihrem virtuosen Spiel das Publikum zu begeisterten Beifallsstürmen hin.
Badische Zeitung

Fünf Hochkaräter
Schon die ersten drei Stücke gaben einen Eindruck von dem, was die Zuhörer an diesem Abend erwarten würde. Nach einer eigenwilligen Intro im ersten Titel Jindo Arirang, gefolgt von einer gefühlvollen Cello-Melodie, vom Sopransaxophon in weiten Ausflügen umspielt, wurden vor allem in faszinierenden meditativen Passagen asiatische Einflüsse deutlich hörbar. Ganz anders dagegen In between times, sprühend vor Temperament mit vitalen Bassfiguren, stark rhythmisiert und jazzig synkopiert. Und wieder ganz anders die Salted Samba, wirklich gesalzen mit ihrer ansteckenden Rhythmik und dem virtuosen Cellopart. Fast alles, was die Musik von Saltacello ausmacht, wurde da schon angedeutet und versetzte die Zuhörer in Spannung.

Saltacello, das sind fünf Hochkaräter, die mühelos Grenzen überwinden, auf sensitive Weise Stile ineinander fließen lassen, Inspirationen deutlich aufzeigen und das in homogenem, auf fast blindem Verständnis beruhenden Ensemblespiel. Ein Cello in einem solchen Ensemble, das ist ungewöhnlich, die Partnerschaft, oder besser der Kontrast zum Saxophon ist reizvoll. Wenn das Cello als Frontinstrument fungiert und virtuos Initiative übernimmt, dann ist der Name aus „saltare“ (tanzen) und Cello gegeben.

Alle Stücke, die an diesem Abend zu hören waren, hat der Pianist Peter Schindler Saltacello auf den Leib geschrieben. Jazzelemente und im Jazz übliche Musizierstile überwiegen, vieles ist durchkomponiert, aber immer wieder gibt er den einzelnen Instrumenten auch genügend Raum für improvisatorische Ausflüge. Samba, Bossa Nova und Tango– der Einfluss Südamerikas auf viele Stücke ist fassbar. Konzertreisen nach Südkorea haben zudem fernöstliche Elemente in einige Kompositionen einfließen lassen, und Jazz scheint so etwas wie die Muttermilch zu sein.

Besonders erstaunlich ist es, dass immer wieder Passsagen mit stark lyrischem und kammermusikalischem Anstrich auftauchen und in subtiler Musizierkunst helfen, zur Ruhe zu finden. So feinsinnig der Komponist Schindler ist, so drängt sich auch der Pianist nie in den Vordergrund, sondern hält vom Klavier aus die Fäden empfindsam in der Hand. Sein Bruder Wolfgang Schindler, im Hauptberuf Co-Solist der Duisburger Philharmoniker, ist ein Cellist, der vielerlei Spieltechniken variabel einsetzt, um besondere Klangeffekte auszuloten, und der über eine breite Palette technischer und gestalterischer Möglichkeiten verfügt. Dies dokumentiert er sowohl in virtuosen als auch sonoren Legato-Passagen der Titelkomposition Saltacello, vor allem aber in einem virtuosen Satz aus einem Konzert für Cello und Band mit furiosen Sequenzen.

Peter Lehel, Sopran-, Tenorsaxophon und Bassklarinette, begeisterte mit seinen anspruchsvollen Umspielungen und Kommentierungen des Cello-Parts und seinen samtig weichen, Atmosphäre schaffenden Untermalungen. Vor allem in seinen packenden Improvisationen, etwa in den Stück Zarathustra, besonders aber mit jazzigen Soli im ersten Teil einer Trilogy beeindruckt er nachhaltig.

Alles andere als Rhythmusgruppe waren Mini Schulz und Markus Faller an den Drums. Schulz war in der Begleitung auf einfallsreichen Wegen absolut präzise. Was er als Jazz-Bassist zu bieten hat, demonstrierte er in einem fantastischen Solo in dem koreanischen Stück Kangwando Arirang. Auch Faller war als Begleiter einfühlsam und am Gesamtklang orientiert. Losgelassen aber fegte er in einem ausgedehnten Solo über die Felle und Becken, dass einem der Atem stockte. Langer Schlussapplaus wurde mit zwei Zugaben belohnt.
Badisches Tagblatt

Versenkung. Besinnung. Konzentration
Am Anfang stand das Schweigen, das schließlich eine zarte Berührung des Schlagzeugbeckens durchschneidet. Versenkung. Besinnung. Konzentration. Zum Ende des beeindruckenden Konzertes hing dem Publikum im Theaterhaus Stuttgart ein sehr ausgelassenes koreanisches Arbeitslied mit einer gassenhauerartigen Melodie in den Ohren. Dazwischen hat die Band Saltacello lauter musikalische Geschichten erzählt, die eine Spannung zwischen den Polen aufgebaut haben, zwischen Klassik und Jazz, zwischen Ost und West, zwischen Ernst und Heiterkeit, zwischen Komposition und Improvisation, zwischen Leichtigkeit und Schwere. Und, was das Beste war: es hat Momente gegeben, in denen die fünf Musiker diese Pole auf eine subtile und eigenwillige Art zusammengebracht haben.

Es können ja nur Momente sein, in denen solche Fusionen glücken. Eine gelungene Annäherung wäre auch schon etwas. Umso erfreulicher, dass es mehr als überzeugend funktioniert hat.
Stuttgarter Zeitung

Diskographie
1996   On the way
1998   Second flush
1999   Live in Seoul
2000   Salted
2004   Rosenzeit – Chansons nach Texten von Eduard Mörike
2006   Asian Habanera
2010   Joking Barber

ALLE CDS ERHÄLTLICH BEI FINETONE